Ich soll Dich vom Niveau grüßen, Ihr sehr Euch ja so selten ......!

ping-timeout.de - Die Offliner: Leben ohne Internet!



Viele Offliner f?hren an, das Internet berge Suchtgefahr und sei eine blo?e Ansammlung pornografischer Inhalte, von Reklame, Dialerprogrammen und ?berhaupt Zeitverschwendung. Dies jedoch ist h?ufig eine Art ?Totschlagargument? derer, die sich kaum eine Vorstellung vom Internet machen oder ?ber richtiges Suchen von n?tzlichen Inhalten oder technische Hilfsmittel wie Popupblocker und Firewalls nicht informiert sind.

F?r die ?Planer? spielt vor allem ein gewisser sozialer Druck eine Rolle, sie f?rchten die Selbstisolation, wenn ihre Bekannten ?ber das Internet kommunizieren und sie selbst sich zur?ckhalten. Offliner aus den anderen Gruppen jedoch sehen gerade einen Zugewinn an Lebensqualit?t im Verzicht aufs Netz.

Vor allem alte Menschen sind oft Offliner, 85 % der ?ber 60j?hrigen nutzen das Internet nicht. Die Medienforscherin Maria Gerhards s?he aber gerade dort die M?glichkeit, ihnen ein St?ck mehr Mobilit?t zu erm?glichen: per Online-Banking, WebShops f?r B?cher oder Medikamente und so weiter.
Aber auch bei den Jugendlichen zwischen 14 und 29 Jahren finden sich ?ber 20 % Offliner, die am ehesten die in ihren Augen zu hohen Kosten als Grund angeben.

Im Unterschied zu ?Lean-back-Medien? wie Dudelradio oder Fernsehen muss man als Internetnutzer Aktivit?t zeigen, zappen gibt es hier nicht. Man muss eine Seite konkret ansteuern oder auf dem Umweg einer Suchmaschine, ?ber Werbefl?chen hinweg das Angebot der Seite erfassen und entscheiden, welchen Links man folgen m?chte. Sowas nennen Forscher ?Medienkompetenz?.

Forschungsbedarf besteht noch bez?glich der Frage, welche Erfolge Programme wie Schulen/Frauen/Senioren ans Netz erzielen konnten. Gerhards w?nscht sich eine noch genauere Nachfrage bei den Netz-Abstinenzlern: welche Vorstellung haben sie vom Internet, auf welchen positiven oder negativen Erfahrungen fu?t ihre Meinung? Denn wie auch sonst immer ist auch hier das Bild nicht schwarz-wei?: zwischen denen, die fast st?ndig im Internet unterwegs sind und denen, die vielleicht einmal in der Woche ihre Emails abrufen, gibt?s zahlreiche Abstufungen. Und in einer zuk?nftigen Studie sollen die ?Erfahrenen? genauer unter die Lupe genommen werden, also die, welche sich trotz solider Netz-Kenntnisse, jugendlicher Neugierde und mittleren bis h?heren Bildungsabschl?ssen auf das Internet privat verzichten.

?hnlich wie Menschen, die sich bewusst gegen die Anschaffung eines Autos entscheiden oder keinen Fernseher zuhause stehen haben, deuten die sinkenden Zuwachsraten der Internetnutzer darauf hin, dass auch zuk?nftig eine ?berzeugte Gruppe von Offlinern bestehen bleibt, die verzichten und sich deshalb l?ngst nicht benachteiligt f?hlen. Vielleicht umst?ndlich aber wahr: auch wenn es Medien, Werbung und Wirtschaft suggerieren, noch geht?s auch ohne.

Grob eingeteilen kann man Offliner soziodemographisch in eben diese ?privilegierten?, bewussten Aussteiger, und auf der anderen Seite jene, denen Alter, Bildung, Einkommen auf dem Weg ins Internet un?berwindliche H?rden sind. Tendenziell ist ein ?Offliner? eher ?lteren Semesters, nicht berufst?tig, weiblich und verf?gt nur ?ber einen niedrigen formalen Bildungsabschluss.

Nach Einsch?tzung von Mirko Marr, der am Institut f?r Publizistikwissenschaft und Medienforschung in Z?rich forscht, wird gut ein Drittel der Bev?lkerung das Internet in Zukunft nicht oder nur sehr selten nutzen. Dies best?tigten Untersuchungen beispielsweise auch in den Niederlanden oder den USA. Trotz g?nstiger Zug?nge, einfacher Bedienung und immer attraktiveren Webinhalten wird sich die marktwirtschaftliche Vorstellung, das Internet erreiche in Zukunft alle Haushalte, nicht bewahrheiten.

Infos zu den Offliner-Studien auch der vergangenen Jahre finden sich auf:
http://www.br-online.de/br-intern/medienforschung/onlinenutzung/onlinestudie/ (ke) 31.05.05


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